Die gemeinnützige Dieter Schwarz Stiftung und die ETH haben vereinbart, dass auf dem Bildungscampus in Heilbronn ein ETH-Lehr- und Forschungszentrum für verantwortungsvolle digitale Transformation aufgebaut werden soll. Im Mittelpunkt stehen laut einer Medienmitteilung der ETH Themen wie Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Bioinformatik und Kreislaufwirtschaft. Dies wird nach dem 2010 gegründeten ETH-Forschungszentrum in Singapur das zweite der Hochschule im Ausland sein.
Aus anfänglich zwei Professuren in Zürich und fünf in Heilbronn sollen im Lauf der kommenden 30 Jahre insgesamt 20 Stiftungsprofessuren werden, mehr als die Hälfte davon in der baden-württembergischen Stadt. Die in Deutschland angesiedelten ETH-Forschenden sollen sowohl an der ETH als auch in Heilbronn unterrichten.
"Die Partnerschaft mit der Dieter Schwarz Stiftung erlaubt es der ETH Zürich, ihre Forschung und Lehre insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz in einem Ausmass weiterzuentwickeln, das im Rahmen von regulären ETH-Mitteln und -Strukturen nicht möglich wäre", wird ETH-Präsident Joël Mesot zitiert. So könne die ETH den strategischen Bereich Digitale Transformation und Datenwissenschaft "markant" ausbauen.
Schwarz liess den 128'000 Quadratmeter grossen Bildungscampus ab 2010 in seiner Heimatstadt Heilbronn bauen. Dieser offeriert auch laut einem Imagevideo Bildungsangebote für alle Lebensphasen und soll aus Heilbronn eine modellhafte Wissensstadt machen. Auf dem Campus ist die Fraunhofer-Gesellschaft ebenso ansässig wie mehrere Hochschulen, darunter auch die Technische Universität München, ebenfalls mit zahlreichen von Schwarz finanzierten Stiftungsprofessuren. Die vollständig auf die Stiftung übertragene Schwarz-Gruppe war 2020 nach Jahresumsatz der grösste Handelskonzern Europas.