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Weniger Kabel – höhere Leistung

Geberit, das weltweit tätige Unternehmen für Sanitärtechnik, investierte im Werk Jona in neue Lagertechnik mit moderner Lagerlogistiksoftware. Die jetzt eingesetzte dezentrale Antriebslösung kommuniziert über AS-Interface und sorgt so für den nötigen Transportschwung.

 

Die Fertigware sollte nach Vorgaben der Geberit-Gruppe nicht mehr im Werk Jona eingelagert werden, sondern im Sinne einer verlängerten Werkbank in LKWs verladen und ins deutsche Pfullendorf in ein Zentral­lager transportiert werden. Der erste Schritt der neuen Logistiklösung ist ein fahrerloses Transportsystem, das die Paletten mit der Fertigware zweilagig auf einen Kettenförderer gibt. Die Transporteinheiten werden auf ihrem weiteren Weg in einem Entstapler vereinzelt und über einen Lift an eine, an der Decke befestigte, Förderstrecke übergeben.

Am Ende dieser Strecke gelangen die Transporteinheiten über einen weiteren Lift in einen tiefer liegenden horizontalen Förderkanal, der ausserhalb des Gebäudes angebaut ist. Nach diesem Durchgang werden die Paletten wieder zweilagig gestapelt. Ein Teil der Transporteinheiten gelangt auf direktem Weg über eine Kettenförderer-Strecke zu einem weiteren Stapler, um die Einheiten optimal auf die maximale Höhe eines Aufliegers zu stapeln. Danach kommen sie in einen Bereitstellungsraum, sodass anschliessend die jeweiligen LKWs beladen werden können. Ein anderer Teil der Transporteinheiten wird in einem Pufferlager zwischengelagert, damit diese in optimalen Einheiten gestapelt werden können.

Dezentrale Antriebsautomatisierung spart Ressourcen und Zeit

Die Gesamtförderanlage wurde mit dem AS-Interface-Feldbus automatisiert. Drei modular aufgebaute, 1,2 m breite Steuerschränke speisen den AS-Interface-Bus und die komplette Leistung verteilt auf die Gesamtanlage ein. Weiterhin managen dieselben Steuerschränke drei AS-i-Safety-Einspeisungen, sodass in der Anlage insgesamt rund 100 Drehstromgetriebemotoren zum Einsatz kommen. Diese Getriebemotoren werden von jeweils einem Motorstarter MONO-SWITCH Field Drive System angesteuert. Bei Anlageteilen, wie den sogenannten Lifts (Hubgerüst), den Eckumsetzer und den Drehtellern werden die Motorstarter DUO-SWITCH Field Drive System eingesetzt.

Statt 36 nur noch 3 km Kabel

Die ursprüngliche Planung sah vor, die Anlage mit ca. 12 m Schaltschrank und rund 36 km Kabel in der klassischen Sternverdrahtung zu automatisieren. Durch die integrierten Motoranschaltungen, sowie dem AS-i-Feldbus, reichen 3 km Leitung aus. Dadurch wurde das gesamte Logistikzentrum mit einer Zwei-Leitungs-Lösung (AS-Interface und Energieeinspeisung) automatisiert. Die Sensoren werden ebenfalls mit standardisierten Kabeln direkt an den Motorstarter angeschlossen. Dies verringert die Anzahl der AS-i-Feldverteiler und somit die benötigte Installationszeit. Dank der einfachen und sehr schnellen Montage der Energieverteilung, sowie die schnelle Installation aller Motoranschaltungen und Sensoren, liess sich die gesamte Installationszeit um 50 % und bei einigen Anlagenmodulen bis zu 70 % reduzieren.

Dezentrale Motorstarter und Frequenzumrichter mit integriertem Energiebus

Ermöglicht wurde dieses durch den Einsatz der dezentralen Motorstarter und Frequenz­umrichter mit einem integrierten Energiebussystem für Rund- oder Flachleitungen von MSF-Vathauer Antriebstechnik. Durch das modulare Antriebssystem steht ein frei kombinierbarer Systembaukasten für Verbindungs- und Antriebstechnik zur Verfügung. Die Energieverteilung wird motornah direkt in das Anlagenfeld montiert. Durch die patentierte Schneid-Klemmtechnologie lässt sich die Energieleitung, ohne zu schneiden, an jeder beliebigen Stelle kontaktieren.

Wahlweise können Direktmotorstarter, Motor-Softstarter oder Frequenzumrichter bis zu einer Motorleistung von 2,2 kW auf das Chassis der Energieverteilung aufgesteckt werden. Bei dem Frequenzumrichter steht durch die genormte Kommunikationsschnittstelle ausserdem ein schneller und effizienter Zugang für die Parametrierung zur Verfügung. Somit lassen sich alle Antriebe genau an die Aufgabenstellung anpassen. Möglich macht dies auch ein rückwirkungsfreies Austauschen der Komponenten durch standardisierte Anschlüsse.

Flexibilität dank modularem Aufbau

Aufgrund der modular aufgebauten Motorstarter, lassen sich Anlagenmodule auch noch in letzter Sekunde ändern oder erweitern. Sollten sich Produktionsabläufe und damit Logistikabläufe in der Zukunft ändern, lässt sich das System schnell und rückwirkungsfrei an zukünftige Aufgaben anpassen.

FDS-Katalog: 02_15.10.pdf

Infoservice


MSF-Vathauer Antriebstechnik GmbH & Co KG
Am Hessentuch 6-8, DE-32758 Detmold
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