Im Juli fl iegen sie wieder über den Maisfeldern: die Drohnen von Fenaco Agroline. Ihre Mission: den Maiszünslern den Garaus zu machen – und zwar mithilfe von biologisch abbaubaren Kapseln, die Schlupfwespen (Trichogrammen) in sich tragen. Diese legen ihre Eier in diejenigen des Maiszünslers und parasitieren sie dadurch. Schlupfwespen werden im Biolandbau schon seit Jahrzehnten zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt. Das war allerdings bis vor kurzem mit mühsamer Handarbeit verbunden. Der Multikopter hingegen braucht nur vier Minuten, um eine Mais-Hektare mit Trichogrammen zu bestücken – rund fünfmal weniger als ein Landwirt oder eine Landwirtin.
Präzise und leise
Zurzeit fliegen alleine in der Schweiz 25 Drohnen im Dienste der Landwirtschaft. Zweites Einsatzgebiet ist der Rebbau, vor allem an steilen Hängen, wie Thomas Anken erklärt. Er ist Leiter der Forschungsgruppe Digitale Produktion beim Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung Agroscope und beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Digitalisierung der Landwirtschaft. In den Weinbergen verteilen Drohnen Pfl anzenschutzmittel. «Das bringt eine enorme Arbeitserleichterung», sagt Anken. Der Vorteil der kleinen Helfer aus der Luft: Sie arbeiten sehr präzise und leise – im Gegensatz beispielsweise zu Hubschraubern. Diese verursachen zudem Abdrift, die Pestizide landen also dort, wo sie nicht hingehören. Die Drohnen hingen können dank GPS-gestützter Programmierung sehr gezielt dort eingesetzt werden, wo es wirklich nötig ist. Billig ist diese Lösung allerdings nicht: Eine Drohne kann lediglich 15 Liter Pestizid laden und kostet in der Anschaffung rund 30'000 Franken.
Zudem müssen sich die Anwender mit der Technologie gut auskennen, weshalb Landwirtschaftsbetriebe sich zusammenschliessen und die Dienste von Lohnunternehmern in Anspruch nehmen. Auch wenn die Landwirte damit ein Stück Kontrolle aus der Hand geben, sind die Rückmeldungen «sehr gut», wie Anken betont.
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