Bei der Exploration auf hoher See spielt die bewährte Seismik eine Hauptrolle. Es sind Schiffe unterwegs, die Vibrationen auslösen und Schallwellen erzeugen. Die Schallwellen wandern durch das Wasser, dringen in die darunter liegenden Gesteinsschichten ein und werden reflektiert. An mehreren, bis zu einem Kilometer langen Seilen zieht das Schiff eine grosse Zahl von Wassermikrofonen (Hydrophone) hinter sich her und fängt mit ihnen die Reflexionen auf. Diese Anordnung heisst Schleppsonar. Damit sich die Seile nicht verheddern, wurde zusätzlich eine besondere Steuerung entwickelt. Der passgenaue, hochpräzise Kugelgewindetrieb Typ Carry von Eichenberger reguliert die Fächerung der Seile und sichert den einwandfreien Ablauf dieses Vorgangs.
Angepasste Profilform mit massgeschneiderter Spezialmutter
Der Einbau einer speziellen Kardananbindung bot sich bei der Steuerung des Schleppsonars als perfekte Lösung an. Vibrationen, Schräglagen, Verkantungen usw. werden durch deren Einsatz ausgeglichen und zum Teil verhindert. Eichenberger lotet Grenzen aus und wagt sich mit Leidenschaft an neue Profilformen, exotische Materialien oder Dimensionen. So auch in diesem Fall.
Zum einen stellten die begrenzten Platzverhältnisse im Umfeld der Kugelgewindespindel eine herausfordernde Aufgabe dar, zum andern sollte die Mutter den Kardanantrieb in Bewegung setzen. Es galt, eine kundenspezifische, den hohen funktionellen und wirtschaftlichen Anforderungen entsprechende Antwort zu finden. In Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelte Eichenberger Gewinde den Kugelgewindetrieb Carry weiter. Mit der tragfähigen, massgeschneiderten Spezialmutter gelingt es nun, den Kardanantrieb zu betätigen. Diese höchst belastbaren Funktionskomponenten verdienen zweifellos die Bezeichnung Hightech und sie bringen einen bedeutenden Preis- und Platzvorteil mit sich.
Ideale Voraussetzung durch Kaltverformung
Doch was macht den Kugelgewindetrieb Carry so belastbar und zum idealen Funktionselement für diese Anwendung? Durch das Gewinderollen entstehen sehr genaue Geometrien von hoher Oberflächengüte. Die üblichen Herstellungsverfahren für Gewinde wie Fräsen, Drehen oder Wirbeln sind spanabhebend. Diese haben den Nachteil, dass sie den Faserverlauf des Stahls unterbrechen. Dem gegenüber steht das Gewinderollen, das als spanlose Bearbeitung die Längsfasern nicht zerschneidet, sondern lediglich umleitet. Je nach Material ist eine Festigkeitssteigerung von 30 bis 50 % die Folge. Zugleich verfestigt sich die Oberfläche im Profil.
Deutlich verminderte Kerbempfindlichkeit
Diese glattrollierte Oberfläche bietet wenige Angriffsmöglichkeiten für Verschmutzung. Dies ist für eine lange Lebensdauer ausschlaggebend. Weiter ergeben sich durch das Gewindewalzen sehr gute Rauheitswerte (Rz ~ 1,0) auf den Gewindeflanken und im Grundradius, woraus eine deutlich verminderte Kerbempfindlichkeit resultiert. Bei der Schleppsonaranwendung überzeugt zusätzlich die im Carry integrierte Rohrkugelrückführung.
Die Kugelrückführung wird in einem raffinierten Verfahren gebogen und bearbeitet und wird dann in die Mutter integriert. Die Rohrumlenkung unterstreicht die Robustheit und die Belastungsfähigkeit des Kugelgewindetriebs. Die KGT-Schmierung hält Stand bei Hitze und Kälte und bietet Korrosionsschutz bei Schmutz und Salzwasser.
Gesamtkatalog: 02_19.53.pdf
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